Donnerstag, 4. Juni 2015

Wir Schweigen gegen das Morden

Aufruf zur Schweigeminute gegen das Morden im Mittelmeer

Seit Beginn dieses Jahres starben bereits über 1750 Menschen bei dem Versuch das Mittelmeer zu überqueren, auf der Flucht oder Migration nach Europa, getrieben von Gründen die sich tagtäglich vermehren. Doch während das Budget der europäischen Grenzschutzagentur Frontex weiter um mehrere Millionen Euro erhöht wird, spricht die deutsche Bundesregierung weiterhin davon, dass Frontex ''weder das Mandat noch die Ressourcen zur Seenotrettung habe'' ( Thomas de Maizière (CDU) )
Vielmehr ist sie dazu da, die Kräfte der Europäischen Mitgliedsstaaten zu bündeln um so genannte ''kriminelle Migration'' zu bekämpfen und die EU-Außengrenzen so weit wie möglich abzuriegeln.
Zwar gab es von der italienischen Küstenwache bis zum letzten Jahr ein großes Programm zur Seenotrettung Geflüchteter, dies musste aber eingestellt werden, weil kein anderer EU-Staat bereit war sich an den Kosten zu beteiligen.
Zusätzlich wurde nun bekannt, dass die EU einen Militäreinsatz vor und in Lybien plant,

der vorsieht, das organisatorische Netzwerk, das es Flüchtlingen erst ermöglicht sich auf den Weg übers Mittelmeer zu machen, bereits in Afrika gewaltsam bekämpfen und Schlepperboote noch vor ihrem Einsatz "zu identifizieren, aufzubringen und zu zerstören" (Erklärung von EU-Staatschefs). Dieses Programm zielt lediglich darauf ab, die Symptome zu bekämpfen, statt der Ursachen. Das Abhalten der Flüchtenden davon, sich aufs Mittelmeer zu wagen, ändert nichts an den Gründen für ihre Flucht und kann ihnen auch keine Perspektive bieten. Und es bedeutet auch nicht, dass man ihnen das Leben gerettet hat, man sperrt sie in Krisengebieten vor dem Mittelmeer ein.
Die Mauern der Festung Europa werden immer unüberwindbarer und kosten immer mehr Menschen das Leben.
Deutschland spielt in der EU-Asylpolitik eine führende Rolle, Menschen, die das Überwinden der europäischen Grenzen überleben werden behördlich schikaniert, in Drittstaaten und meist sehr schnell in die Herkunftsländer abgeschoben. Aktuell verhandelt die Politik über eine neue Verschhärfung des Asylrechts, die eine schnellere Inhaftierung und Abschiebung von Geflüchteten ermöglichen soll, die es gewagt haben auf der Flucht andere EU-Staaten zu durchqueren oder die Dienste eines ''Schleppers'' in Anspruch zu nehmen.
Wir vom RSUS ( Refugee Schul und Unistreik Bündnis) können und wollen dem Morden der Europäischen Staaten an seinen Außengrenzen nicht weiter tatenlos zuschauen. Nun wollen wir zum gemeinsamen Gedenken an die Opfer der Europäischen Festung aufrufen.
Wir möchten die große Flüchtlingskatastrophe von der Nacht des 18. auf den 19. April zum Anlass nehmen, einmal monatlich den Opfern der EU-Außen- und Asylpolitik zu gedenken.

Am 19. jeden Monats rufen wir gemeinsam mit unseren Partnern in Frankfurt und Hamburg um 12:00 bundesweit an allen Universitäten und Schulen zur gemeinsamen Schweigeminute auf. 

Wenn ihr dieses Thema genauso wichtig findet regt ein Gespräch oder eine Diskussion in euren Klassen an und schweigt gemeinsam zum Gedenken.



Hier noch ein paar links zum informieren: 







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